Mittwoch, 31. Juli 2013

Es werden Opfer gefordert.

Einfach so neue Erfahrungen zu sammeln geht scheinbar nicht. Die Götter [welche es auch immer sein mögen] fordern für alles ein Opfer und eine reine Geldsumme scheint ihnen in meinem Fall nicht genug zu sein. Worauf ich hinaus will? Ich möchte über meine Probleme in La Paz berichten und ein bisschen jammern! ...also eigentlich so wie immer.
Was natürlich am auffälligsten ist, ist der erhöhte Puls. Mein Ruhepuls entspricht in etwa dem einer Wüstenrennmaus in Aktion. Was? Übertreiben? Ich!? So etwas würde ich niemals tun! Nein, aber im Ernst, er ist deutlich höher als Zuhause und wenn man relativ schnell bergan läuft [jahaa, das kann ich jetzt!], ist man teilweise doch überrascht, wie sehr das Ding da abgehen kann. Mit der Höhe oder dem Klima generell kommen auch noch andere Wehwehchen. Haare und Fingernägel mögen es hier offensichtlich nicht. Ich krieg Spliss und meine Nägel sind auch ganz kaputt. Der Horror für jedes Mädchen! Was auch kaputt geht sind die Lippen. Alle Austauschschüler haben kaputte Lippen... und zwar so richtig! Aber immerhin wirken sie dadurch von Weitem schön rot! Ebenfalls einzubüßen ist Schlaf. Obwohl eigentlich mangelt es einem daran nicht. Trotzdem ist man immer müde und der Meinung man hätte nicht genug geschlafen. Es liegt einfach daran, dass man die ganze Zeit angestrengt versucht den Gesprächen zu folgen und natürlich ist auch der Wüstenrennmauspuls nicht zu unterschätzen.
Dem Verkehr hier verdankt die Stadt eine deutlich erhöhte Feinstaubemission, die auf Dauer garantiert nicht gesund ist und laut Unnützes Wissen das Nasenhaarwachstum anregt. Wie schön! Wo wir gerade bei Nasen sind: Nasenbluten ist auch kein selten auftretendes Symptom. Speisen und Getränke [denen ich später irgendwann noch einen Post widmen werde] sind oft mit viel Zucker zubereitet. Das kann für die Zähne nicht gut sein!
Ein letztes Problem: Wenn ich nicht schnell genug bin, muss ich alles essbare teilen. Das ist grundsätzlich kein Drama, schließlich bin ich ein netter Mensch und teile gerne... aber nicht mit jedem... und sehr ungern nur mit Ameisen. Von denen haben wir wirklich viele im Haus und es ist doch nicht unbedingt das schönste Gefühl, mit einem kribbelnden Ohr aufzuwachen und dort eine Ameise vorzufinden. Andererseits wollen wir uns gar nicht erst ausmalen, wie schrecklich es für die Ameisen sein muss, dass plötzlich so ein großes, haariges Cosi-Dingsbums in ihrem Bett schläft...

Zum Puls kann ich sagen, dass es mit der Zeit immer besser wird. Zum Stadion brauch ich immerhin inzwischen nur noch 4 Minuten. Mit der Zeit und ein bisschen Disziplin [falls ich irgendwo welche finden sollte], werde ich sogar Sport machen können und dann alle in Deutschland mit meiner überragenden Ausdauer umhauen! Macht euch auf was gefasst!

1 Kommentar:

  1. Ganz nah am Puls der Zeit saß ein Cosi-Dingsbums im Ameisenhaufen und kaute Nägel vor Unbehagen. Das man dabei schlecht schläft...
    Was soll man nur glauben.

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