Hintergrundinformationen

Mein Abitur rückte bedrohlich näher und eine genaue Vorstellung von dem, was ich danach machen wollte blieb aus. Ich wusste von meiner Austauschschülerin aus den USA, die zu der Zeit bei mir war, dass ein Schüleraustausch auch noch nach der Schule möglich ist und so meldete ich mich schnell für ein solches Programm an.

Ich weiß, es gibt etliche Austauschprogramme. Ich persönlich habe mich für AFS - Interkulturelle Begegnungen e.V. entschieden, weil ich durch meine Austauschschülerin sehr positive Erfahrungen mit der Organisation gemacht habe. Es mag nicht für jeden das beste sein, weil man beispielsweise keinen Einfluss darauf hat in welche Region eine Landes man kommt, aber man hat immer das Gefühl, dass gut für einen gesorgt ist und einem in dem Jahr/ Semester, in dem man weg ist, nichts passieren kann.

Die Länderauswahl war bei mir, dadurch, dass ich jetzt bei der Abreise über 18 bin, deutlich eingeschränkt. Aber ich war mir auch so schon von Anfang an sicher, dass ich auf keinen Fall in die USA und auch in sonst kein englischschprachiges Land gehen wollte. China hatte mich gereizt, aber dafür war ich leider zu alt [und das mit 18... zu alt!]. Warum genau ich mich für Bolivien entschieden habe, weiß ich gar nicht mehr. Das könnte an der Phase liegen, in der ich meine Länderwahl unglaublich bereute. Jetzt freue ich mich auf ein sehr kulturreiches Land mit [im wahrsten Sinne des Wortes] Höhen und Tiefen, das viel abwechslungsreicher nicht sein könnte. Spanisch wird mir zudem im Leben vermutlich sehr viel weiter helfen, als beispielsweise indonesisch.
Eigentlich kommt es auch nicht darauf an, welches Land man wählt. In jedem Land kann man einzigartige Erfahrungen machen! Im Endeffekt habe ich noch niemanden nach seinem Auslandsjahr sagen hören, ihm hätte sein Land nicht gefallen. Und ich bin davon überzeugt, dass auch ich das nicht sagen werde!

Ich werde immer wieder gefragt, warum ich keinen Freiwilligendienst im Ausland machen wollte. Ich antworte darauf gerne, dass ich einfach kein sozialer Mensch bin, aber eigentlich denke ich, dass die Erfahrungen, die ich in einem Schüleraustausch mache, mir persönlich mehr bringen werden und dass ich die Kultur Boliviens besser verstehen und lieben lernen kann, wenn ich wie jeder andere dort lebe.