2 Tage vor Abreise
Vorstellung:
Ich glaube in nur wenigen Ländern der Welt könnte ich mir deutsche Autos schlechter vorstellen als in Bolivien. In meinen Vorstellungen gibt es dort nur Jeeps und Busse, die alle schon etwas angerostet sind. Sobald man die Städte verlässt, erstrecken sich vor einem die unberührten weiten der Natur durchzogen von vereinzelten, staubigen Pfaden, die als Schnellstraßen genutzt werden. Alle paar Meilen kommt einem ein Jeep entgegen oder man fährt an einem Hirten in rotem Poncho vorbei, der neben seinem Lama durch das Hochland der Anden läuft. Beide gucken verwundert oder misstrauisch [ich kann den Blick, den ich mir gerade vorstelle nicht ganz deuten... sie könnten auch einfach von der Sonne geblendet sein] unserem Wagen hinterher bevor sie ihren Weg fortsetzten. Stunden später erreicht man das nächste Städtchen. Rote, eintönige Häuser soweit das Auge reicht und dazwischen die farblich passenden Staubpfade. Der einzige Farbtupfer ist der Wochenmarkt mit seinen bunten Überdachungen, die Ware und Verkäufer vor der prallen Sonne schützen. Sonntags ströhmen alle in langen, bunten Röcken und schwarzen Hosen in die Kirche, setzten ihre Hüte ab und beten. Auf dem Marktplatz sind dann Tauben auf der Suche nach etwas essbarem.
In den Größeren Städten ist schon etwas mehr los. Überall hupen Autos und Männer wie Frauen laufen mit großen gefüllten Säcken auf ihren Rücken durch die gepflastern Gassen. Wäre es leise könnte man den Strom durch die Kabel rauschen hören, die kreuz und quer zwischen den Häuserwänden verlaufen. In den Straßen wird man von Cocablätter-kauenden Menschen angerempelt. Schulkinder rennen in einheitlichen Uniformen über die Straße und freuen sich schon auf das Mittagessen. Zu Mittag gibt es Kartoffeln und scharf gewürztes Fleisch, das wie Hünchen schmeckt, aber bestimmt kein Hünchen ist. Nachts erleuchtet die Stadt in einem warmen Gelbton und jetzt, da es ruhig geworden ist, kann man tatsächlich den Strom hören und die Grillen. Einige der Laternen flackern, andere sind ganz aus. Aber die meisten schlafen eh, schließlich müssen sie am nächsten Tag wieder raus.
Ich bin gespannt, wie es wirklich sein wird.
In den Größeren Städten ist schon etwas mehr los. Überall hupen Autos und Männer wie Frauen laufen mit großen gefüllten Säcken auf ihren Rücken durch die gepflastern Gassen. Wäre es leise könnte man den Strom durch die Kabel rauschen hören, die kreuz und quer zwischen den Häuserwänden verlaufen. In den Straßen wird man von Cocablätter-kauenden Menschen angerempelt. Schulkinder rennen in einheitlichen Uniformen über die Straße und freuen sich schon auf das Mittagessen. Zu Mittag gibt es Kartoffeln und scharf gewürztes Fleisch, das wie Hünchen schmeckt, aber bestimmt kein Hünchen ist. Nachts erleuchtet die Stadt in einem warmen Gelbton und jetzt, da es ruhig geworden ist, kann man tatsächlich den Strom hören und die Grillen. Einige der Laternen flackern, andere sind ganz aus. Aber die meisten schlafen eh, schließlich müssen sie am nächsten Tag wieder raus.
Ich bin gespannt, wie es wirklich sein wird.
2. Tag in der Familie + spätere Ergänzungen
Die
einzigen deutschen Autos, die ich bisher gesehen habe, sind VW Käfer
gewesen [die wohlbemerkt alle auseinander zu fallen drohen] und
ansonsten nur Kleinbusse, Pickups, Vans und Jeeps. Die Fahrweise ist so
oder so sehr interessant! Die Ampeln scheinen ausschließlich zur Dekoration zu dienen.
Ob rot, gelb oder grün, wer fährt entscheidet das Durchstztungsvermögen
der Fahrer und die Lautstärke der Hupen. Wenn es dann doch einmal notwendig ist, den Verkehr zu regeln, stellt man entweder Verkehrspolizisten auf oder stellt Menschen in Zebrakostümen an die Kreuzungen, die einen mit breitem Zebralächeln vorbeiwinken. Die armen Zebras werden allerdings auch angehupt. Jeder hupt! Immer und überall,
zu jeder Tages-/ Nachtzeit und völlig egal aus welchem Grund. Besonders gerne hupen leere Taxen, wenn sie an Ausländern vorbeifahren. In entgegengesetzte Richtung in etwas, was einem Kreisverkerhr sehr ähnlich sieht, herinzufahren, ist keine Seltenheit. Eine
Geschwindigkeitsbegrenzung gibt es entweder nicht oder sie hat genau so
viel Bedeutung wie die Ampeln. Es ist immer Stau. Das ist ein Vorteil
für die Fußgänger, die sonst nicht die Straße überqueren könnten, ohne
um ihr Leben zu fürchten. Ein guter Autofahrer zeichnet sich hier auch dadurch aus, sich besonders geschickt durch diese Staus hindurchzuschlängeln. Dabei in den Gegenverkehr zu fahren scheint okay. Taxen halten, wenn man sie heranwinkt da, wo sie gerade stehen, also mitten auf der Straße. Ohne Blinker, ohne Vorwarnung. Wäre das nicht schon genug für die deutsche Seele, so schnallt sich auch niemand an. Der Ausnahmefall, der wie üblich die Regel bestätigt, ist wenn das Auto schon so fortschrittlich ist, penetrant zu piepen, wenn man nicht angeschnallt ist. Dann könnte es also unter Umständen dazu kommen, dass sich Fahrer und Beifahrer anschnallen, sonst wird einfach die Musik lauter gedreht. Ich muss jedoch zur Verteidigung, des bolivianischen Volkes sagen, dass es nicht immer einfach ist, sich anzuschnallen, wenn man mit 2-3 Personen auf einem Platz sitzt. Alles in allem scheint hier zu gelten: Im Krieg, der Liebe und im Verkerhr von La Paz ist alles erlaubt. Für jemanden, der gerade
seinen Führerschein gemacht hat ist es sehr gewöhnungsbedürftig.
Straßen und Verkehr in La Paz:
fast 2 Monate nach Ankunft
Landschaft:
La Paz liegt in einer Art Tal in den Hochanden. Es ist relativ egal, wo in der Stadt man sich gerade befindet, es geht eigentlich fast immer bergan oder bergab. Die größeren oder zumindest viel befahrenen Straßen sind alle aspahltiert und mit gelber sowie weißer Straßenmarkierung versehen. Die Nebenstraßen sind mit unbarbeiteten Steinen gepflastert, was sie sehr uneben und holprig macht. Eigentlich gibt es hier nur drei Arten von Häusern. Zum einen sind da die Hochhäuser. Dann [und diese Häuser sind hier mehrheitlich vertreten] gibt es die kleinen Häuschen/ Häuser, die aus roten Ziegelsteinen gebaut und unverputzt sind. Und zuletzt sind da die Häuser, die man am besten als 'Bonzenhäuser' beschreiben könnte. Sie sehen aus wie Villen und werden [wer hätte das Gedacht] von den reichen Familie bewohnt. Die meisten Häuser dieser Art stehen weiter unten in der Stadt. Es gibt recht wenig grün in der Stadt. Hin und wieder kommt man einmal an einem Baum vorbei und ansonsten bilden die Plazas einen grünen Tupfer in der Landschaft aus Teer, Beton und Ziegelsteinen. Plazas sind kleine Miniparks. Sie können auch gleichzeitig eine Art Kreisverkehr bilden oder eine andere Art von Verkehrsinsel. Unter anderem dienen sie auch zur Orientierung. Man merkt sich weniger Straßennamen, als die Namen der Plazas und inzwischen kenne auch ich bemerkenswert viele Plazas mit Namen.
Westlich von La Paz liegt El Alto, eine Stadt, die nocheinmal 5oo m höher liegt und einen wunderschönen Blick auf La Paz bietet. Auf dem Weg bis dahin und in der Stadt selber stehen nur besagte rote Ziegensteinhäuser. Abgesehen vom Blick nach unten auf La Paz ist El Alto nicht besonders schön. Es gibt noch weniger Grün als in La Paz, und die Plazas, die es hier gibt, sehen sehr verwahlost aus. Es lohnt sich also nur der Blick nach unten oder der vorraus. Aus El Alto heraus fährt nämlich ein Zug ins 'Hinterland' der Hochanden.
Man mag es kaum glauben, aber hier begegnet einem tatsächlich eine Landschaft, so wie ich sie in meinen Vorstellungen beschrieben habe. Weit und breit nichts außer Staubpfaden über die hin und wieder ein Auto rollt. Inmitten dieser Steppenähnlichen Landschaft steht ab und zu eine Hütte oder gar eine Siedlung und alle paar Kilometer sieht man Rinder, Schafe oder Esel weiden. Sogar Lamas gibt es hier. Wenn einem Menschen zu Gesicht kommen, so tragen sie traditionelle Kleidung und sorgen sich um die Tiere oder das Land. Ob es hier draußen Elektrizität gibt ist fraglich. Zu ein paar der Siedlungen führen Kabel aber andere scheinen aus einer anderen Zeit zu sein. Ohne Strom, ohne fließend Wasser. Der Bolivianer allein, mit seinem Vieh und seiner Arbeit.
Westlich von La Paz liegt El Alto, eine Stadt, die nocheinmal 5oo m höher liegt und einen wunderschönen Blick auf La Paz bietet. Auf dem Weg bis dahin und in der Stadt selber stehen nur besagte rote Ziegensteinhäuser. Abgesehen vom Blick nach unten auf La Paz ist El Alto nicht besonders schön. Es gibt noch weniger Grün als in La Paz, und die Plazas, die es hier gibt, sehen sehr verwahlost aus. Es lohnt sich also nur der Blick nach unten oder der vorraus. Aus El Alto heraus fährt nämlich ein Zug ins 'Hinterland' der Hochanden.
Man mag es kaum glauben, aber hier begegnet einem tatsächlich eine Landschaft, so wie ich sie in meinen Vorstellungen beschrieben habe. Weit und breit nichts außer Staubpfaden über die hin und wieder ein Auto rollt. Inmitten dieser Steppenähnlichen Landschaft steht ab und zu eine Hütte oder gar eine Siedlung und alle paar Kilometer sieht man Rinder, Schafe oder Esel weiden. Sogar Lamas gibt es hier. Wenn einem Menschen zu Gesicht kommen, so tragen sie traditionelle Kleidung und sorgen sich um die Tiere oder das Land. Ob es hier draußen Elektrizität gibt ist fraglich. Zu ein paar der Siedlungen führen Kabel aber andere scheinen aus einer anderen Zeit zu sein. Ohne Strom, ohne fließend Wasser. Der Bolivianer allein, mit seinem Vieh und seiner Arbeit.
Wen die wirtschaftliche Lage Boliviens interessiert sollte sich den [hier klicken] Artikel durchlesen. Der ist zwar schon etwas älter aber teilweise sehr interessant.
Diese Seite wird, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet erweitert, damit man einen groben Eindruck von diesem Land bekommen kann, ohne sich alle Posts durchzulesen. Es ist also eine Postzusammenfassung meiner objktiven sowie subjektiven Eindrücke des Landes.
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