Samstag, 30. November 2013

Uyuni-Reise 1/4

Am Samstagabend um 2o Uhr trafen sich unsere reise- und abenteuerlustigen AFSer am Busterminal, um unser schönes Bolivien zu erkunden. Natürlich habe ich immer noch nichts aus meinem Aufenthalt hier gelernt, ansonsten wäre ich nicht pünktlich erschienen, weil [wie sollte es auch anders sein] wir sind erst um 21:3o Uhr wirklich abgefahren.
Der Sonnenaufgang scheint durch den Bus
Wir hatten einen Bus mit Semibetten, also halb Sitz, halb Bett. Der war grundsätzlich sehr gemütlich aber nicht für lange europäische Beine gedacht. Die Stunden gingen dahin, in denen wir redeten, bis uns schlussendlich doch die Müdigkeit [und vielleicht auch der Verstand] überkam und wir seelig einschliefen. Unsanft aufgeweckt wurden wir dann kurze Zeit später durch einen holprigen Halt an einer Raststätte. Raststätte definiert sich hier in Bolivien als ein kleiner Laden, mitten im Nirgendwo, der verhältnismäßig überteuerten Süßkram verkauft. Nachdem wir uns mit überlebenswichtigen Keksen eingedeckt hatten, waren wir wieder hellwach und Christin, die neben mir saß, und ich hielten uns gegenseitig wach, um den Sonnenaufgang zu bestaunen.

Samstag, 23. November 2013

Lebenszeichen

Ich erhielt gerade eine Nachricht meiner Mutter, die mit den Worten 'Du faule Socke, du' begann'. Da kam mir der Gedanke, dass ich vielleicht einmal Lebenszeichen von mir geben sollte. Also:
Ich habe sehr viel Spaß, wie man sieht.

Dass ich mich solange nicht gemeldet habe, hat einen ganz einfachen Grund. Wir hatten die ganzen letzten Tage kein Internet, weil der Stecker gezogen war und wir es alle nicht gemerkt haben und stattdessen die Schuld bei der örtlichen Telefongesellschaft gesucht haben.

Freitag, 15. November 2013

Letzter Schultag

Heute hatte ich den [hoffentlich] letzten Schultag meines Lebens und jetzt geht es in die 3 Monate Ferien Phase. Bereits letzten März gab es einen Tag, der sich als 'mein letzter Schultag' ausgegeben hat. Eine gemeine Täuschung, wie es sich dann hier herausgestellt hat. Dieser könnte allerdings tatsächlich mein letzter Schultag gewesen sein. Ich habe mit AFS gesprochen und es sieht ganz so aus, als würde ich nach den Ferien eine Bolivianische Universität besuchen [ich bitte um Daumendrücken!].
Unser Versuch uns zu verewigen.
...es wird wohl überstrichen werden...

Unsere gesamte letzte Schulwoche war reichlich chaotisch! ...nicht, dass das erlaubt gewesen wäre. Wir haben uns an der Decke unseres 4,5 Meter hohen Klassenraumes verewigt. Als die Direktion das entdeckt hat, hat sie einen kleinen Wutanfall gekriegt, sucht seitdem nach jedem kleinsten weiteren Fehler, den unser Kurs machen könnte und ist über-pingelig. Um ehrlich zu sein, nicht grundlos. Sie haben den schimmelnden Klassenschrank entdeckt und auch die Kussmünder, die unsere Mädels mit Lippenstift an die Wand geküsst haben. Nach diversen Drohungen, uns alle zu suspendieren, ist es wohl zu viel gewesen, dass wir heute, entgegen der Anordnungen der Direktion, alle in Sportuniform gekommen sind. Aufgebracht stürmte der Direktor den Klassenraum und verkündete, es gäbe heute keinen Physiktest, wir müssten die Konsequenzen unseres Handelns tragen.

Dienstag, 12. November 2013

Money, Money, Money

Und so sieht es aus, das bolivianische Geld
Das Geld hier in Bolivien heißt Bolivianos [Cents entsprechen Centavos]. Es gibt 1o, 2o, 5o, 1oo und 2oo Boliviano-Scheine und Münzen im Wert von o.1o, o.2o, o.5o, 1, 2, und 5 Bolivianos. Ein Euro entspricht derzeit etwa 8.914 Bolivianos. Der Einfachheit halber rechnen hier alle Austauschschüler immer mal zehn minus ein bisschen. Am Anfang ist man aber doch immer ein bisschen geschockt, wenn man die Preise sieht oder hört; umgerechnet ist aber alles hier spottbillig!
Eine Busfahrt kostet keine 27 Cent, Packung Oreo [4 Kekse] oder No-Name Kekse [6 Stück] kosten 22 Cent und eine Halbliterflache Coca Cola bekommt man für 5o Cent.
Eine Kugel hausgemachtes Eis bekommt man für 12 Cent und ein trockenes Brötchen für 3 Cent. 5 Personen, eine Stunde Bowlen mit Schuhen - 14€! Namenhafte Marken, wie Hollister, die, wie einem versichert wird, Original und keine billige Kopie sind [naja...], werden einem für 2o€ hinterhergeschmissen. DVDs, die aber ganz offensichtlich Raubkopien sind, kosten auch nicht viel mehr als 5o Cent. Das Problem mit den DVDs ist nur, dass das man beim Kauf ein bisschen sowas wie RussischRolett spielt. Es ist nicht immer gesagt, dass man eine gute Qualität bekommt. Manchmal erwischt man einen Kinomitschnitt, nur eine Sprache [im besten Fall so etwas wie Chinesisch] funktioniert, die DVD spielt nicht oder es ist gar ein ganz anderer Film. Auch lustig ist es, wenn man sich ungewollt erst das Ende des Films ansieht und dann den Anfang. Aber damit muss man wohl leben, wenn man wissentlich Raubkopien kauft.
Das eigentlich einzig teure hier ist FastFood und europäischer Süßkram, obwohl ich letztens einen Burger für vielleicht 2€ hatte, der so groß war, dass ich ihn nicht geschafft habe. Dazu gab es noch Pommes und er war unglaublich lecker!

Ich kann mir so richtig gut vorstellen, wie meine Freunde mich später, zurück in Deutschland, zu einer Vorabiparty überreden wollen und ich kopfschüttelnd dastehe und mir denke: Das sind fast 7o Bolivianos... Nur Für den Eintritt!!

Samstag, 9. November 2013

Titicaca-Fotos [26. & 27. Okt]

 Gestern, nachdem ich mit Dana [wir erinnern uns: Deutsche Schülerin in La Paz, die auf der Isla del Sol mit mir auf einem Zimmer war] eine deutsche Konditorei aufgesucht und geplündert habe, war sie so freundlich, mir ihre Speicherkarte zu überlassen. Einige der Fotos kann ich keinem vorenthalten, also schmücken sie jetzt diesen wunderschönen Blog!

So sehen Bolivianische Fähren aus. Genau so vertrauenerweckend, wie die Stege...

Der Blick von der Straße auf den See

Bootsanlegestelle... hier Hafen!                         ...diese Stege...

Montag, 4. November 2013

My new Family

Jetzt nach dem Familienwechsel geht es mir viel besser! Ich habe eine Familie gefunden, in der ich mich wohl fühle... halt ein bisschen wie in einer Familie. Und das nach nur 4 Tagen!
Eine so tolle Familie kann ich naürlich keinem vorenthalten, deshalb würde ich sie euch gerne hiermit vorstellen.
Bruder Jeremy
[ganz offensichtlich nicht
imaginär!]

Die wohl wichtigsten Familienmitglieder sind die, die mit im Haus [bzw. in der Wohung] leben. Das wären mein Bruder Jeremy [nicht imaginär!!!], meine Mama Susana und mein Papa David. Auch nicht zu vergessen sind meine Großeltern, die mitsamt Hund/ laufendem Bettvorleger Rocky nahe bei der Schule wohnen und mittags für unsere Verköstigung sorgen.

Familienwechsel

Am Donnerstag [Halloween] habe ich tatsächlich noch in einer Nacht- und Nebel-Aktion die Familie gewechselt. Na, okay. Nacht und Nebel ist vielleicht ein bisschen übertrieben, aber es kam doch schon ziemlich überraschend! Also... WARUM?  ist jetzt wohl die Frage aller Fragen.

Es war nicht so, dass ich eine schlechte Familie hatte. Ich bin mir sicher, dass diese Familie voller toller Personen war ...nur leider habe ich davon nicht all zu viel mitbekommen. Die Chemie stimmte einfach nicht. Wir hatten keine Gemeinsamkeiten, weder gemeinsame Interessen, noch sonstwas; nichts worauf man eine familiäre Beziehung hätte aufbauen können. Alle in der Familie haben viel und lange gearbeitet, sodass ich eigentlich fast immer allein Zuhause war und selbst wenn nicht, gab es eigentlich niemanden, der mit mir geredet hätte. Sie haben null Interesse an meiner Person oder meiner Kultur gezeigt und das, obwohl ihr Sohn jetzt für ein Austauschjahr in Deutschland ist.