Freitag, 25. April 2014

Mückenstich statt Osterei

Die Osterfeiertage verbringt man am besten zusammen mit der Familie und im Idealfall im Urlaub. Das weiß man auch hier in Bolivien, und so bin ich am Freitagmorgen mit meinem Bruder und meinen Eltern nach Cochabamba aufgebrochen. Wenn man weiß, dass es bald losgeht, erscheint es einem gar nicht mehr so dramatisch, an einem freien Tag, morgens, in aller Herrgottsfrühe aufzustehen. Bereits die Landschaft auf der Fahrt nach Cochabamba war vielversprechend. Zumindest bat sie bei weitem mehr Grün als La Paz, was immer ein Grund zur Freude für mich ist. Nach insgesamt knapp 6½ Stunden und 38o km waren wir dann da. Wir sind im Haus meiner Großtante [?] untergekommen [mit den korrekten Bezeichnungen der Familienbeziehungen hab ich's nicht so]. Das Haus ist sehr schön, hat einen mediteranen Touch und einen Swimmingpool. Man machte mich mit der Familie bekannt und gab mir Essen [letzteres ist immer der beste Weg, meine Gunst zu gewinnen] und damit war der Freitag dann auch schon um.
Landschaft auf dem Weg nach Cochabamba


Am nächsten Morgen war dann wieder nix mit Ausschlafen. Von Cochabamba aus ging es nach Villa Tunari, ein Örtchen, das mitten im bolivianischem Dschungel liegt. Während der gesamten Autofahrt konnte ich die Augen nicht von der Landschaft lösen. Unter dem bewölkten Himmel wucherten alle möglichen Arten von Pflanzen, wie man sie sonst nur in Dokumentationen sieht. Grün, wohin das Auge reicht und weiter. Für mich das reinste Paradies. Meine Familie beschwerte sich, die Reise hätte lange gedauert, bis wir in Villa Tunari ankamen... davon habe ich nichts mitbekommen. Die Hitze in Tunari war überwältigend. 32°c im Schatten fühlten sich mit der Luftfeuchtigekeit an, wie 52°c. Wir besuchten einen Park, in dem man, wie wir gehört hatten, Affe hautnah erleben kann. 
Es hat wirklich ein bisschen geregnet!
Die Sicherheitsmaßnahmen sind genau so lustig, wie streng. Man darf nichts, was nicht niet- und nagelfest ist, mit in den Park nehmen: keine Taschen, keine Kappen, keinen Schmuck und nur unter bestimmten Vorraussetzungen Kameras, weil die Affen sich diese Gegenstände sonst klauen. Vor allem aber, darf man kein Kaugummi kauen. Neugierig, wie Affen sind, kann es passieren, dass sie einem das Kaugummi aus dem Mund klauen, damit spielen und es, wenn ihnen langweilig wird, wieder zurück in den Mund stecken, aus dem sie es geholt haben.
So gingen wir gut präpariert in den Dschungel hinein. Nachdem wir etwa 15 Minuten über Wurzeln gestiegen und gestolpert waren, lernten wir, warum der Regenwald Regenwald heißt. Was als harmloses, plätschernes Geräusch auf dem Blätterdach begann, durchnässte uns binnen weniger Minuten bis auf die Haut. Um umzukehren, waren wir bereits zu weit gekommen, und so stiegen wir weiter über Stock und Stein, bis wir zu einem Aussichtspunkt gelangten. Es waren weit und breit waren keine Affen zu sehen; nur ein paar andere AFSer, die zufällig auch dort waren. Wir beschlossen den Regen abzuwarten. Kaum ließ das Plätschern nach, tauchten zwei Affen auf. Zwei schwarze Klammeraffen, die ihrem Namen sogleich alle Ehre machten. 
...und der Affe hat's Cosi ang'fasst
Mein Vater dient als Affenspielplatz
























Kurz bevor wir uns auf den Rückweg machten, wurden wir Zeugen, wie ein Affe tatsächlich eine Kappe klaute und damit in die Tiefen des Dschungels verschwand. Auf dem Weg zum Auto, wurden wir erneut vom Regen 'beglückt'. In der Stadt [Villa Tunari] kauften wir uns daher ein paar neue und vor allem trockene Kleidungsstücke und suchten etwas zu Essen. Im tropischen Teil des Landes schmeckt alles besser! Der Fisch, die Yuca [Kartoffelähnliches Etwas], die Kochbanane, ja, sogar der Reis! 
Bevor wir uns auf den Weg zurück nach Cochabamba begaben kam ich noch in den Genuss, aus einer Kokosnuss zu trinken. Die war so frisch, die hat noch nichtmal nach Kokos geschmeckt.
Cocos-Selfie!
Totmüde und endlich wieder trocken fielen wir an jenem Abend ins Bett.


Der nächste Tag begann deutlich gelassener. Wir haben einen Kurztripp nach Rio de Janeiro gemacht! Beweisfotos? 
Kein Problem!

Nagut, ich geb's zu! Es ist nicht Rio. Es ist der Cristo de la Concordia, der über Cochabamba wacht. Es ist also nicht das Original, aber er ist größer. Mit einer Gesamtgröße von über 4o Metern ist er das größte Jesus-Abbild der Welt. Und ich hab ihn gesehen. 

Nach dem für Cochabamba typischen Essen - Chicharon, haben wir dann noch weitere Familienmitglieder besucht und sind in der Nacht in's Haus hineingestürmt um pünktlich um 9 Uhr die neue Folge Game of Thrones zu schauen.

Am Montag ging es dann leider schon wieder in's kalte und ungrüne La Paz zurück, neben tollen Erinnerungen und Fotos habe ich ein paar nette Mückenstiche mitgebracht. Eines weiß ich auch ganz genau. Wann auch immer ich die Zeit finden werde nach Bolivien zurück zu kommen, Villa Tunari steht auf meiner Liste der Orte, die ich dann besuchen möchte!


Die Aussicht auf Villa Tunari
Jungle, baby, jungle!
Der Weg nach Villa Tunari
#JungleSelfie #NoMakeup #Happy #Rainforest #Rain #WeirdSmile
Es gibt viele tolle Tiere im Regenwald!

..man muss sie nur finden!
Nachträglich wünsche ich euch allen frohe Ostern gehabt zu haben! Meine waren auf jeden Fall toll.

3 Kommentare:

  1. Bin auf weitere Bilder gespannt

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  2. Wir müssen auch noch den Regenwald besuchen!
    Ich freu mich wenn du wieder da bist :)

    Marie

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    1. Ich weiß, ich weiß! Ich bin ja jetzt erfahrene Regenwald-Wandlerin :)
      Es fehlen noch 53 Tage..

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