Mittwoch, 1. Januar 2014

Feliz Navidad!

Weihnachten ist jetzt vorbei und so richtig kann/ will ich das nicht verstehen. Vielleicht war irgendwo Weihnachten, aber nicht so richtig für mich. Klar, es gab 'nen Baum [wenn auch nur aus Plastik] und Weihnachtslieder von Glee, aber was ist ein Weihnachtsfest ohne Christstollen, singen unterm Weihnachtsbaum und ein gemütliches Feuerchen.

Krippe, Tannenbaum [blinkend] und Weihnachtsmann
Also wie war denn jetzt Weihnachten für mich? Angefangen hat für mich wohl alles damit, dass ich am 23. immer noch nicht alle Geschenke zusammen hatte und dementsprechend skeptisch war ich dann meiner hektischen Auswahl gegenüber. Wird es ihnen wirklich gefallen? Gedanken hatte ich mir zwar gemacht. Aber reichen 15 Minuten überlegen wirklich aus, um ein gutes Geschenk zu finden? Offensichtlich war ich jedoch bei weitem früher dran, als der Rest meiner Familie, der sich noch am Morgen des 24. auf die Suche nach Geschenken begab.
Der Nachmittag verlief recht unspektakulär, sodass ich mich immer wieder daran erinnern musste, dass es mit langen, rauergreifenden Schritten auf Weihnachten zuging. Keiner machte sich chic; nur die Sonne strahlte mit einem ganz besonderen Glanz, bis sie schließlich hinter den Bergkuppen verschwand und uns im Schatten der Berge Heiligabend überließ. In sämtlichen Fenstern La Paz' flackerte die Weihnachtsbeleuchtung auf ...und sie hörte nicht auf zu flackern. Wo man auch hinsah, blinkten bunte Lichter in verschiedenen, nicht zu einander passenden Rhythmen. In diesem Lichtergetümmel noch die Ampeln zu erkennen, als ich mit meiner Familie zu meinen Großeltern fuhr, gestaltete sich nicht ganz so einfach. Im Haus der Großeltern angekommen, hörte das Blinken nicht auf. Die Krippe, die aufgebaut im Wohnzimmer stand, war größer, als der Plastikbaum, der in eine bunte, blinken Lichterkette gehüllt war. Wie ich bereits in meinem vorigen Post erwähnte, scheut man sich hier nicht, schon ab Mitte November zu dekorieren. So wird auch die Krippe recht zeitnach aufgebaut. Schafe, Hirten, Engel und Esel, stehen zusammen mit Maria und Josef fast einen Monat dort und warten auf die Ankunft des Jesuskindes, das ihnen erst in der Nacht des 24. Gesellschaft leistet.
Der klägliche Versuch,
mich in Weihnachtsstimmung zu bringen
Wir tranken heiße Schokolade [oder so etwas in der Art] bzw. Tee und aßen Buñelos, die hier besonders gerne in der Weihnachtszeit verspeist werden [Wir erinnern uns an meinen ersten Besuch in Copacabana, wo ich erstmals in den Genuss dieses traditionellen Gebäcks kam]. Es wurden Geschenke verteilt, wenn auch nur für die Generation 5o + und im Anschluss daran fuhren wir wieder nach Hause. Es war bereits sehr spät geworden und so lauschten wir dem Radio Countdown, der Weihnachten einläutete. Um Punkt 12  wurde eine kleine Kerze in der Krippe angezündet und so intensiv angestarrt, dass ich mir sicher bin, ich hätte die Zeit, die ich mich gewundert und in meinem Kopf die StarWars Melodie gesummt habe, dafür nutzen sollen zu beten. Die Bescherung folgte gleich im Anschluss und ich musste feststellen, dass ich entweder ein ausgezeichneter Geschenkemacher bin, oder dass meine Familie, ein außergewöhnliches Talent für das Schauspiel hat.
Am ersten Weihnachtsfeiertag gab es dann das traditionelle weihnachtliche Festessen zu Mittag. Es ist eine Soße, die in Farbe und Geruch sehr an Bœuf Stroganoff erinnern, in der 3 [oder mehr] Sorten Fleisch, Kartoffeln und der charakteristische, weiße Mais Boliviens, nicht fehlen dürfen.
Unser neuer MiezeKater - Chip
Den 26. gibt es hier als Feiertag nicht. Wenn man eine übergroße Familie hat, wie es bei den meisten Bolivianern der Fall ist, dann mag es eventuell vorkommen, dass man sich mit einem Teil dieser noch zum Abendessen trifft. Ansonsten kehrt wieder alles zur Normalität. Morgens stehen alle mit dem typischen Montagsgesicht auf, und gehen zur Arbeit. Für mich war Weihnachten dann also eigentlich schon vorbei bis es am 29. Dezember zu einer unerwarteten Wendung kam. Wir haben Familienzuwachs bekommen. 2 wunderschöne Siamkatzen erwärmen jetzt meinen Schoß und unsere Herzen.

Für ein richtiges Weihnachtsfest fehlte etwas für mich. Was es war kann ich nicht genau sagen. Ich hoffe einfach nur, dass Weihnachten 2o14 schön, weiß und mit jede Menge Christstollen, Lebkuchen und so weiter sein wird, die ich alle schon Mitte September kaufen werde! 

1 Kommentar:

  1. Liebe Cosima,

    ich wünsche dir ein frohes, gesundes und spannendes Jahr 2014, mit all dem, was du dir wünscht. Und damit die Wünsche nicht zu unrealistisch werden:
    Hier war es wieder mal zu Weihnachten wärmer als es Ostern üblicherweise ist.
    Schnee: was war das noch mal...?
    Wenn man Lebkuchen bereits im September kauft, sollte man sie auf keinen Fall an Weihnachten essen (ist weder gut für die Zähne noch für den Magen).

    Liebe Grüße,
    Patonkel

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