Donnerstag, 9. Januar 2014

Frohes Neues Jahr!

2o14. Da ist schon wieder ein Jahr um und damit auch schon über die Hälfte meiner Zeit hier. Nach so vielen Eindrücken, die ich in Bolivien gewonnen habe, nach so vielen Dingen, die ich gelernt habe, weiß ich jetzt auch, wie man das bolivianische Neue Jahr richtig beginnt.
Wie sonst auch im ganzen Rest der Welt kennt man hier Dinner for one nicht. Ebenso wenig gießt man Blei oder isst Raclette. Was man hier macht, was der ein oder andere vielleicht aus Italien kennt, ist dass man hier neue rote oder auch gelbe Unterwäsche trägt. Rot soll Glück für die Liebe bringen, Gelb Wohlstand. Ansonsten gibt es vor Mitternacht nichts spektakuläres. Die wirklichen Traditionen kommen zusammen mit dem Neuen Jahr. Selbstverständlich gibt es einen Countdown und man stößt auf das Neue Jahr an. Traditionell mit Sekt... ich mit Bier!

Mit pompösem Feuerwerk haben sie es hier nicht so. Hier und da steigt in dieser Millionenstadt eine Rakete auf, aber wenn man bedenkt, dass ich von unserem Wohnzimmer aus über die halbe Stadt gucken kann, war der Anblick doch recht ernüchternd. Der Grund dafür könte sein, dass der Verkauf von Feuerwerkskörpern hier zulande verboten ist. Aber mal ehrlich, wann hat sich in Bolivien je jemand für Verbote interessiert? Stattdessen isst man 12 Weintrauben, die die Monate des Neuen Jahres verkörpern. Ist die Weintraube süß, so hat man einen guten Monat, ist die Traube sauer, kann man mit Problemen rechnen. Mit dem Essen geht es auch gleich weiter. Traditionell isst man Schwein sobald das Jahr begonnen hat. Der Grund dafür: Das Schwein läuft mit der Nase voraus, während das Huhn den Dreck zurück scharrt. Wie das Schwein sollen auch wir voraus gehen, in das Neue Jahr und nicht in Erinnerungen an die Vergangenheit schwälgen. Des Weiteren zählt man Geld. Ich vermute mal das ist auch für den Wohlstand [so ganz habe ich das nicht verstanden]. Wer kein Geld zum zählen hat, kann sich ganz einfach an der nächsten Straßenecke welches kaufen! Ist das nicht schön?
Eine Tradition die wir [und ich bin sehr froh darum] ausgelassen haben: Treppen laufen. Wozu auch immer das gut sein soll, es ist ganz typisch und wenn man um halb eins die Tür zum Korridor öffnet, kann man tatsächlich den ein oder anderen die Stufen auf und ab tapern hören.

Zusammenfassend bleibt mir nichts anderes zu sagen als:
Die spinnen, die Bolivianer! & Frohes Neues Jahr!!

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