Freitag, 25. April 2014

Mückenstich statt Osterei

Die Osterfeiertage verbringt man am besten zusammen mit der Familie und im Idealfall im Urlaub. Das weiß man auch hier in Bolivien, und so bin ich am Freitagmorgen mit meinem Bruder und meinen Eltern nach Cochabamba aufgebrochen. Wenn man weiß, dass es bald losgeht, erscheint es einem gar nicht mehr so dramatisch, an einem freien Tag, morgens, in aller Herrgottsfrühe aufzustehen. Bereits die Landschaft auf der Fahrt nach Cochabamba war vielversprechend. Zumindest bat sie bei weitem mehr Grün als La Paz, was immer ein Grund zur Freude für mich ist. Nach insgesamt knapp 6½ Stunden und 38o km waren wir dann da. Wir sind im Haus meiner Großtante [?] untergekommen [mit den korrekten Bezeichnungen der Familienbeziehungen hab ich's nicht so]. Das Haus ist sehr schön, hat einen mediteranen Touch und einen Swimmingpool. Man machte mich mit der Familie bekannt und gab mir Essen [letzteres ist immer der beste Weg, meine Gunst zu gewinnen] und damit war der Freitag dann auch schon um.
Landschaft auf dem Weg nach Cochabamba

Freitag, 11. April 2014

Ausnahmezustand

Nachdem ich die Fragerunde dann doch eigentlich beendet hatte, kamen noch ein paar weitere Fragen rein.
'Ich würde gerne wissen wie es dir geht wenn du an verschiedene Themen oder Personen denkst. Deine Eltern, deine Katze deine anderen Menschen zu Hause. Und inwiefern hat dich das Auslandsjahr verändert? [...] 
Bist du jetzt wirklich sportlich? 
Wie sieht dein Alltag aus? 
Kannst du mehr Fotos machen?'
Jetzt da der Abflug und die damit verbundene Rückkehr näher rückt, denke ich viel öfter an Zuhause als zuvor. Ich frage mich häufig, wie meine Freunde wohl reagieren werden, wenn ich auf einmal wieder da bin, wie sie sich verändert haben, wie sich unser Dörfchen verändert hat, wie ICH mich verändert habe. Wer weiß, ob es wirklich einfach ist, wieder daran anzuschließen, wo man losgelassen hat. Trotz allem freue ich mich sehr, bald alle wieder zu sehen, Freunde, Familie. Natürlich insbesondere die Eltern. Crispi [meine Katze] ist leider verstorben und darum denke ich lieber nicht an sie.

Keine Ahnung, wie ich mir die Illusion machen konnte jemals sportlich zu werden. Ich lebe im 4. Stock auf einem Berg und bin jedes Mal völlig KO, wenn ich endlich durch die Wohnungstür krieche. Aber da ist dann ein Kater, der mich mehr oder weniger freudig begrüßt, also steigt man doch gerne all diese Treppen [und selbstverständlich gibt es hier oben Essen].

Mittwoch, 9. April 2014

Fragerunde beendet

Also ich muss sagen, ich bin völlig überfordert. Ganze 2 [in Worten: zwei] Fragen auf einmal zu beantworten ist schon echt viel verlangt. Aber naja, was ich daraus lerne, ist, dass ich bisher unglaublich informativ geschrieben haben muss, wenn es keine weiteren Fragen gibt. Zudem werde ich mich, wenn ich wieder Zuhause bin, weigern weitere Fragen zu beantworten, denn es gibt ja offensichtlich keine!
Sorry, ich bin einfach doch ein wenig enttäuscht, weil ich die fehlende Interaktion als Dessinteresse deute.

Aber jetzt zu den Antworten:

Die bolvianische Mode ist weitgehend wie im Rest der Welt auch. Jedoch gibt es einige Abweichungen. So leben in Bolivien jede Menge Cholitas [oder besser gesagt Damas de Poleras; den Namen Cholita zu benutzen ist diskriminierend... aber es ist kürzer!]. Diese Frauen tragen üblicher Weise mindestens 3 Röcke [Poleras], meist aber mehr, einen Poncho oder ein großes Tuch und den typischen Hut. Auf dem Land tragen alle diesen Stiel, in der Stadt sind es etwa 20% der Frauen und man trifft nur sehr selten auf Mädchen mit dieser traditionellen Kleidung. Bei den Männern sind es noch weniger, die traditionell gekleidet sind. Wenn aber doch, so tragen sie eine Mütze mit Ohrlaschen und einen Poncho.
Es gibt noch eine weitere Abweichung. Die übliche Kleidung, die man hier für junge Frauen und Mädchen kaufen kann, ist sehr verspielt und kindlich. Alles scheint mit einem rosa-roten Farbvirus infektziert zu sein und auf vielen Kleidungsstücken sind Tierchen oder Comics aufgedruckt.